Meine Fendt-Geschichte

Geschichten und Fotos zu meinem Fendt Farmer 103 S und Fendt Farmer 260 S/A

 
Fendt Farmer 103 S

(Fendt-Song zum Anhören während des Lesens.)

 

Meine Fendt-Geschichte

Wie kam ich dazu, mir einen Traktor zu kaufen?
Viele Jahre hatte ich gespart, um mir eine Solaranlage für mein Haus zu kaufen. Dann aber starb plötzlich mein Freund Jürgen. Und nun war es mir nicht mehr wichtig, immer nur zu funktionieren und logisch zu handeln. Also erfüllte ich mir einen Jugendtraum und suchte einen Traktor.

Brauche ich überhaupt einen Traktor?
Eindeutig NEIN. Aber das ist egal. Ich werde ihn, wenn er fertig hergerichtet ist für Holz holen und Weintrauben transportieren einsetzen. Und natürlich auch zu Schlepper-Treffen in der Umgebung fahren.

Was für einen Traktor will ich denn überhaupt?
Das war eine schwierige Frage. Eigentlich bin ich als kleiner Junge statt in den Kindergarten lieber auf den Bauernhof gegangen. Und diese Familie hatte damals den Hanomag R 324. Den Klang und den Geruch nach Diesel und Fett in Verbindung mit Stroh, Heu und Mist werde ich nie vergessen. Und erst recht nicht die leicht raue aber sehr herzliche Art dieser Familie. Dieser Traktor war aber bereits nach Schlierbach verkauft, ebenso der nachfolgende McCormick.

Also kaufte ich mir erst mal einige Schlepper-Zeitschriften und befasste mich den Möglichkeiten des Marktes. Eine Zeitschrift habe ich abonniert und die anderen lese ich mehr oder weniger regelmäßig. Schnell merkte ich, dass oft die Ersatzteilversorgung bei alten Schleppern ein Problem darstellt. Nachbauen kam für mich nicht in Frage. Schließlich bin ich Schreibtischtäter und kein Handwerker. Dann war klar, ich wollte ein deutsches Fabrikat, wenn es dies auch fast nicht mehr gibt. Und der Hersteller sollte noch Traktoren produzieren. Da blieb nicht mehr allzu viel übrig. Deutz, Fendt und ein paar andere. Und zu alt sollte er auch nicht sein. Ein Verdeck müsste er haben (von wegen Warmduscher und so). Wegen der Versicherung und Steuer durfte er aber nicht zu viele PS (neudeutsch Kilowatt) haben. Zu wenig ist aber auch nichts – schließlich soll er auch was arbeiten können.

Wie finde ich meinen Traktor?
Natürlich las ich viele Inserate und rief auch an. Aber ich kam immer zu spät. Und das, obwohl ich die Zeitung quasi druckfrisch in der Hand hielt. Eines Abends fand ich dann meinen Traktor im Internet. Einen Fendt Farmer 103 S mit Turbomatik, Baujahr 1974 mit 48 PS und Verdeck. Die Söhne eines sehr alten Landwirts in der Nähe von Augsburg lösten die Landwirtschaft ihres Vaters auf.
Also Sonntags zusammen mit meinem Freund Klaus als erfahrenem Meister der Kraftfahrzeugmechanik und -elektrik mal schnell 400 km hin gefahren. Nach ausführlicher Besichtigung und Tests wurden wir uns schnell handelseinig. Er hatte Mängel, aber keinen, der nicht behebbar erschien. Der Kaufvertrag war schnell erledigt und nach über 4 Stunden Fahrt waren wir wieder daheim. Und ich Eigentümer eines Traktors.

Fahre ich mit dem Traktor von Augsburg bis nach Reichenbach?
In Anbetracht der sichtbaren Mängel kam das nicht in Frage. Wie sich später herausstellte, war die Überführung mittels Spediteur die richtige Entscheidung. Es hat knapp 400 Euro gekostet, aber mir viel Zeit und unnötiges Risiko erspart.

16.01.2008 – 7 Uhr morgens – Er ist da!!!

Eigentlich sollte er schon am Abend vorher kommen. Aber wegen zu erwartender Fahrtzeitüberschreitung des Fahrers der Spedition kam er erst am folgenden Tag in aller Frühe. Da er nicht bis zu uns ans Haus fahren konnte, hörte ich den Traktor erst bevor ich ihn sehen konnte. Ich war richtig aufgeregt. Mal sehen was da auf mich alles zukommt.

Aufgrund der schlechten Witterung habe ich ihn erst mal in eine Folie eingepackt. Leider hatte ich keine Garage bis dahin.
Als es das Wetter zuließ, inspizierte ich meinen Traktor. Oh je, so viele Hebel waren zu sehen. Wozu sind die nur alle? Bevor ich jetzt was falsch mache, muss ich mir eine Bedienungsanleitung besorgen. Also los ins Internet und schon bald hatte ich eine original Bedienungsanleitung in der Hand.

Jetzt musste nur noch alles funktionieren. Tat es eigentlich auch. Nur dass mein Traktor nicht ganz dicht war. Böse Zungen sagen das selbe von mir. Na ja, da haben wir wenigstens was gemeinsam. Somit fingen die ersten Reparaturen an. Als erstes mussten die Kraftstoffleitungen komplett ausgetauscht werden. Mein Vorgänger hatte versucht diese mit Klebeband dicht zu bekommen. Ohne Erfolg!

Wo bekomme ich nun Ersatzteile her. Internet ist ja schön und gut, aber passen die dann auch wirklich. Da ich mir nicht sicher war, ging ich nach Lorsch zur Raiffeisen Waren Zentrale. Glück für mich, dass dort ein älterer Meister noch die alte 100er Serie aus seiner Anfangszeit kannte. Er konnte mir nicht nur einmal mit Rat und Tat helfen.

Nachdem die Kraftstoffleitungen ersetzt waren, hörte zwar die Tröpfelei auf, aber er lief nicht richtig rund oder sprang nicht richtig an. Wieder mal war es mein Freund Klaus, der mir helfen konnte. Diesmal war es die Kraftstoffförderpumpe. Die Halterung der Membrane war herausgegangen. Er befestigte sie wieder und die Maschine lief. Leider nicht lange. Es trat das gleiche Problem wie zuvor auf. Nun half nichts mehr und wir tauschten die Förderpumpe einfach aus.

Als nächstes stellte ich fest, dass die Kupplung nicht so funktionierte, wie ich es eigentlich erwartet habe. Nach meinen Recherchen war die Kupplung verschleißfrei. Was also war es dann? Ich ging den Weg vom Kupplungspedal bis zum Getriebe. Erst fiel mir nichts auf. Aber was war das für ein Loch im Kupplungspedal? Und was hatte es mit der darüber liegenden Öse auf sich? Na logisch – es fehlte die Rückholfeder. Also wieder zur RWZ und das passende Teil und auch einen Ersatzschlüssel besorgt. Somit war auch dieses Problemchen behoben. Den Ersatzschlüssel hätte ich woanders für einen Bruchteil des Fendt-Preises bekommen!!! Aber „wer Fendt fährt führt“.

Aber wo ein Problem war, können noch mehrere versteckt sein. Somit ging ich auf die Suche nach einem Werkstatthandbuch. Schließlich wollte ich soviel wie möglich selbst machen. Ein Auswahlkriterium für die Bauzeit des Traktors war schließlich, dass dieser keine Elektronik besaß, die ich im Zweifel nur austauschen konnte. Ich wollte Technik zum Begreifen.  Im Internet fand ich ein passendes für meinen Farmer 103 S. Nach Empfehlung aus dem Oldtimer-Forum besorgte ich mir noch eines vom Farmer 4 S mit dem gleichen MWM-Motor D 225-3. Dort ist einiges besser bebildert. Stimmt!

Da sich nach einer Inaugenscheinnahme im Frühjahr herausstellte, dass mein Vorbesitzer mit Fett sehr sparsam umgegangen ist, habe ich erst mal ein paar Kartuschen Fett besorgt (soviel passt da aber doch nicht rein). Dank Schmierplan habe ich alle Schmiernippel gefunden und bearbeitet. Wobei ich fast sicher bin, dass ich im Bereich der Lenkung die Dichtung dabei zerstört habe. Aber das bringen wir wieder in Ordnung.

Und jetzt will ich endlich fahren!!!
Mist, nicht jede Versicherung nimmt landwirtschaftliche Zugmaschinen auf. Meine schon mal gar nicht. Schade! Mittels eines Internetvermittlers habe ich eine mir bereits bekannte und zuverlässige Versicherung gefunden.

Und welches Kennzeichen will ich haben? Einen landwirtschaftlichen Betrieb oder Forstbetrieb mit der jeweils notwendigen Fläche habe ich nicht. Also fällt die Möglichkeit eines grünen Kennzeichens weg. Als historisches Fahrzeug und der damit einhergehenden Nutzungseinschränkung will ich es auch nicht anmelden. Zumal mein Traktor noch viel zu sehr verbreitet ist. Ein zeitlich begrenztes 07er-Kennzeichen ist auch nicht mein Ding. Also bleibt logischerweise nur ein schwarzes Kennzeichen. Gesagt, getan und ich bekam mein Wunschkennzeichen „HP-FS 599“ (natürlich nur gegen die entsprechende Gebühr).

Endlich konnte ich meine erste Fahrt antreten – natürlich erst mal zur Tankstelle. Ich habe mich gefühlt wie Graf Koks. Recht laut war es auch. Draußen weil Krümmer und Auspufftopf unnötige Luftlöcher hatten und drinnen vom Getriebe her. Aber wen stört das schon. Schließlich fahre ich meinen eigenen Traktor.

Transportieren will ich ja auch mal was mit meinem Traktor. Noch besitze ich keinen Anhänger. Also erst mal wieder im Internet geforscht, welche Anbaumöglichkeiten es gibt. Viele!!! Und zum Teil recht teuer. Meine Lösung hieß Gitterbox und eine selbstgebaute Halterung für die Dreipunktaufnahme.

Wo und wie bekomme ich eine ordentliche Gitterbox? Internet ist schön und gut. Aber wie bekomme ich das Ding nach Hause? Also reden hilft immer. So erfuhr ich von einem Paletten- und Gitterboxenhändler in Bensheim. Und wie es der Zufall will, ist auch er Traktorist. Nach einem längeren Gespräch suchte er mir eine gute Box aus und brachte sie mir auf dem Heimweg auch noch nach Hause (ohne Zusatzgebühren!!!). So lernte ich Gerhard kennen.

Fahren ohne intakten Spiegel verschafft einfach keine gute Rücksicht. Auch dieser wurde ausgetauscht, nachdem ich diesen für wenig Geld bei einem mir gut bekannten Kfz-Zubehör-Händler in Bensheim besorgt hatte.

Wieder stotterte der Motor. Diesmal kam mir gleich die richtige Idee. Also bei der RWZ einen Kraftstofffilter besorgt, diesen ausgetauscht und gleich noch wieder die Kraftstoffförderpumpe gereinigt. Siehe da, jetzt lief er wieder sauber.

Aber eines war spätestens jetzt klar. Das Abenteuer Traktor wird teuer. Also gleich mal eine Fendt-Spardose gekauft. Und diese wird bei jeder Möglichkeit gefüttert – leider gibt es meist nur Diätfutter. Ich freue mich über jede Spende!!!

Traktorfahren macht Spaß – mit Mitfahrern aber noch mehr. Meine Freundin Bettina (heute meine Ex-Freundin, sprich Ehefrau) fährt gerne mit, auch wenn es nicht unbedingt ihr Hobby ist. Mir zuliebe halt. Und meine jüngste Tochter wollte auch mitfahren. Logische Folge: Ein zweiter Haltebügel muss her. Wie so oft, half auch hier das Internet und ich bekam nach ein paar Tagen von einem Ausschlachter ein gebrauchtes Exemplar in gutem Zustand. Preis wie so oft nicht gerade günstig.

Als ich nach der Montage des zweiten Haltebügels meine erste Ausfahrt machen wollte passierte das Missgeschick. Beim Versuch den Traktor zu starten blieb der Magnetschalter des Anlassers hängen, lief heiß und begann mit übel riechenden Rauchzeichen auf sein Ableben hinzuweisen. Bis ich die Batterie abgeklemmt hatte, war  der Magnetschalter nicht mehr brauchbar. Die Ausfahrt war zu Ende bevor sie begonnen hatte. Nach einer ausführlichen Recherche im Internet bekam ich einen neuen Bosch-Lizenznachbau zum Preis einer Reparatur. Der Austausch war in 20 Minuten erledigt. Das Altteil fand einen Interessenten über ebay.

Ein Trecker braucht natürlich auch eine entsprechende Unterkunft. Nach einigen Plänen kam ich zu der Überzeugung, dass der hinter meinen beiden Garagen quer angeordnete Schuppen von der Länge wie auch der Höhe genügend groß sei. Also einen Meter genommen und alles vor Ort nachgemessen. Prima – es langt! Nun schnell mit der entsprechenden Software einen Plan gezeichnet und der Gemeinde zur Genehmigung vorgelegt. Innerhalb kürzester Zeit erhielt ich diese! Dann haben mein Freund Albert und ich die Wand herausgebrochen, nachdem ich diese von innen und außen mit einer Fräse vorbereitet hatte. Das klappte alles prima, bis wir auf ein extrem hartes Gemisch aus Beton und Granit kamen. Für die letzten 30 cm habe ich dann fast jeden Abend der nächsten 2 Wochen benötigt und einige Meißel verbraucht.

Die Schwelle war schnell betoniert und der Abschluss zum Dach hin mit dicken Balken und Holz verkleidet. Wie so oft, wenn Albert mir half, musste ich auch bei dieser Arbeit mal schnell zwischendurch mit der Feuerwehr zum Einsatz. Er behauptet ja immer, dass ich das mit Absicht mache, um mich vor der Arbeit zu drücken. Aber das stimmt nicht.

Jetzt musste ein weiteres Problem gelöst werden. Die Art des Tores. Ich konnte weder ein Flügeltor noch ein Segmentrollladen aufgrund der Art des Gebäudes und des Geländes bzw. der direkten Anbindung an die Straße verbauen. Aber dem Ingenieur ist nichts zu schwer. Mein liebenswerter Vorstandskollege Herbert aus der Freiwilligen Feuerwehr plante und baute für mich ein trapezartig verschobenes Schiebetor. Zusammen haben wir es dann eingebaut. Auch wenn es nicht sofort passte, so freue mich heute jedes Mal, wenn ich es benutze. Danke Herbert!!!

Die erste längere Ausfahrt mit Fendt und Bettina war nur schön! Nur stellte ich dabei fest, dass der Traktor durch Gas wegnehmen schneller zum Stillstand kam als durch Betätigung der Bremse. Die Handbremse war da schon effizienter, wenn auch nicht wirklich effektiv. Wenn eine Bremse nicht funktioniert, wenn ich mit beiden Füßen und vollem Gewicht auf dem Pedal stehe, wird es allerhöchste Eisenbahn etwas zu tun! Dann kam alles auf einmal zusammen. Die vorderen Kotflügel verloren infolge durchgerosteter Schrauben ihren Halt, aus der Gummimanschette am Schalthebel spritzte während der Fahrt Öl in nicht unerheblicher Menge, der Kraftheber senkte sich immer von alleine bzw. blieb nicht mehr in angehobener Stellung und die vorderen Reifen verloren Luft. Hilfe!

Und nun? Also erst mal in Ruhe umhören, wer mir bei so vielen Problemen auf einmal helfen konnte. Aber wie so oft, liegt das Gute nah. Ein guter Bekannter konnte mir sein Wissen und seine Tat zur Verfügung stellen. Die Kotflügel bekam ich beim Schleppertreffen in Seeheim-Jugenheim im Schuldorf von einem sehr freundlichen Niederländer. Neue Reifen samt Schläuchen kaufte ich bei einem Händler im Ried. Die Montage nahm mein Bekannter Sven vor.

Und dann ging es ans Eingemachte. Kaum war der Fendt in seiner neuen Behausung, mussten wir ihn zerlegen. Wenn schon, dann richtig. Also zuerst haben wir alle Verkleidungsteile abgebaut. Dann kam die Halbkabine dran. Der Abbau der Frontscheibe mit Halterung war eine echte Eselei und das Ding war sch… schwer. Zum Schluss mussten noch die Kotflügel mit den unschönen, zackigen Luftlöchern demontiert werden. Dann brachte ich meinen Fendt zu meinem Bekannten.

Die Hydraulik war wohl seit Jahren undicht und immer wieder mit neuem Öl aufgefüllt worden. Als wir uns daran machten alle Öle nach und nach zu tauschen, holten wir aus dem Getriebe über 68 Liter (!) Öl heraus. Deswegen hatte es aus der Gummimanschette gespritzt. Aber das war noch nicht alles.

Zum Glück kam ich wegen kleiner Teile mal wieder zur RWZ nach Lorsch. Dabei erzählte ich dem Meister von meinem Problem mit dem Öl und dem Zustand der Bremsen. Er erzählte mir, dass ich beim Ausbau der Achse erst das Getriebe öffnen und innen einen Öler demontieren muss. Ich kann zwar auch so die Achse ausbauen, aber beim Ausbau würde der Öler beschädigt. Die Folge wären weitere Schäden. Danke für den hilfreichen Ratschlag!

Also baute mein Bekannter erst die Hydraulik ab, öffnete das Getriebe von oben und demontierte den Öler. Anschließend wurde der Traktor aufgebockt, gesichert und die Hinterräder sowie die Portalachse wurden abgenommen. Dann sahen wir, weshalb die Bremsen nicht griffen. Beidseitig waren die Bremsen mit Öl beschlagen. Die Bremsbänder der Handbremse waren ziemlich marode. Kein Wunder nach 35 Jahren. Alles wurde gereinigt, neue Simmerringe auf den Achsen verarbeitet, neue Bremsbänder eingebaut und die Bremsbacken wurden neu belegt. Relativ schnell erfolgte der Zusammenbau und ich brachte meinen Traktor wieder nach Hause.

Wegen Zeitmangel blieb er immer wieder unbearbeitet stehen. Der Frontscheibe verpasste ich einen neuen Scheibenwischer, der Batterie einen zusätzlichen Trennschalter und im Internet ersteigerte ich einen neuen Auspufftopf. Einen passenden Krümmer habe ich aber bisher noch immer nicht bekommen.

Zwischenzeitlich habe ich meine Gitterbox zu einem nahen Landmaschinenhändler in Glattbach gebracht. Dieser hat die Gitterbox verstärkt und mit einer Dreipunkthalterung versehen. Danach konnte ich sie nicht mehr alleine auf den Anhänger laden. Dafür kann ich damit auch ohne Probleme schwere Lasten transportieren.

Dann war schon das Frühjahr 2010 gekommen und wieder war Schleppertreffen in Seeheim-Jugenheim. Das Wetter war nicht so toll. Als wir an einer Ackerrolle vorüberliefen, sah ich dass diese zu verkaufen sei. Eigentlich hätte ich sie mir nicht leisten können und so fragte ich Bettina, ob wir uns den Anhänger für 400 Euro leisten könnten. Und dann kam der Hammer. Sie sagte ja und schenkte ihn mir einfach. Drei Tage später stand der Anhänger bei mir im Hof. Mittlerweile ist er komplett zerlegt. Mir fehlt mal wieder Zeit, um das Fahrgestell zu entrosten. Leider gibt es den Hersteller nicht mehr und somit auch keine Papiere. Trotzdem sollte eine Zulassung nach einer Vollabnahme kein Problem werden. Hoffe ich zumindest.

Tja, und jetzt? Der Traktor steht technisch in Ordnung auf eigenen Rädern und müsste geschliffen, grundiert und lackiert werden. Zuvor sollten noch die Kotflügel repariert werden. Eine Oldtimer-Restaurierungsfirma wollte mir dabei helfen, hat aber erst ab 2013 wieder Zeit. Und ein Verwandter meines Kollegen aus der Sparkasse hat bisher auch keine Zeit gefunden mir zu helfen. Es liegt immer wieder am Zeitmangel oder am fehlenden Geld. Mal sehen, wann es endlich weiter geht!?!

Fortsetzung 2020

Infolge meines Burn-Outs in 2011 war ich nicht mehr in der Lage die Restauration fortzuführen. Als ich dann dachte, wieder genügend Energie zu haben um die Restauration endlich aufzunehmen, bekam ich 2017 eine Autoimmunerkrankung. Diese hat mir nun auch körperlich die Möglichkeit genommen, die Restauration mit der nötigen Kraft zu Ende zu bringen. Im Laufe der letzten Jahre habe ich immer mal wieder ein paar Neuteile für den Fendt gekauft. Diese liegen nun bereit verbaut zu werden.

Fendt Farmer 103 S – Wartungen Reparaturen Anschaffungen

Ich hatte gehofft, dass ich wieder richtig auf die Beine komme und die Restauration zu Ende führen könnte. Dem war leider nicht so.

So habe ich an Ostern die Entscheidung getroffen, den Fendt im aktuellen Zustand schweren Herzens zu verkaufen. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich bestimmte Tätigkeiten nicht mehr ausführen kann sowie mit meiner Gesundheit und meinen Kräften sorgsam umgehen muss.

Nun habe ich die Hoffnung, dass sich jemand bei ebay-Kleinanzeigen findet, der diesen interessanten Traktor fertigstellt und zu neuem Leben erweckt. Ihn in Teilen zu verkaufen, so wie es manch ein Interessierter gerne hätte, kommt für mich nicht in Frage. Auch wenn ich gerade mit den vielen Neuteilen mehr erzielen könnte, als den Schlepper komplett zu verkaufen. Aber das ist nicht das, was ich mir für den Erhalt des Schleppers wünsche. Ist schließlich auch ein Stück Kulturgut.

Am 17.05.2020 bei 6.972 Betriebsstunden hat mein Freund Klaus den Fendt Farmer 103 S von der Abdeckfolie befreit, ihn etwas entstaubt, alle Betriebsstoffe kontrolliert und die Batterie eingebaut. Der Motor sprang auf Schlag beim ersten Versuch an. Wir sind richtig erschrocken, weil wir damit nach 10 Jahren Standzeit nicht wirklich gerechnet hatten. Und nach 3 Minuten lief er richtig gleichmäßig rund. Und dicht ist er auch. Es fand sich kein einziger Tropfen unter der Maschine!

Mit Kaufvertrag vom 26.05.2020 habe ich nun den Fendt Farmer 103 S verkauft. Ein Landwirt aus der Nähe von Höchst im Odenwald hat ihn abgeholt. Auf dem Bauernhof wird er wieder hergestellt und soll dann wieder leichte Arbeiten verrichten. Im August soll er fertig sein. Und tatsächlich, der Fendt ist fertig und kann nun angemeldet werden! Das tolle Resultat der Restaurierung hat mir der Käufer auf den nachfolgenden Fotos belegt. Ich finde, es ist eine tolle Arbeit, die er mit seinem Onkel da erledigt hat!!!

Fotos: Sascha Otto

Die Fendt-Geschichte geht weiter


Fendt Farmer 260S/A

Nun, das ist nicht das Ende meiner Fendt-Liebhaberei. Im April 2020 habe ich mir einen etwas jüngeren Fendt Farmer 260 S/A gekauft. Dieser ist betriebsbereit, hat aber auch ein „paar“ Mängel, die ich kurzfristig beheben muss. Immerhin steht im Juni die Hauptuntersuchung an. Bis dahin braucht er neue Reifen und ein neues Auspuff-Endrohr. Dann sollten noch ein paar Undichtigkeiten behoben werden. Auch in der Kabine ist einiges optisch aufzubessern. Mal sehen, wie es wird. Aber er fährt!

Im Mai 2020 habe ich erst mal mehr als 20 Liter Dreck und Abfall aus der Kabine entsorgt und diese ausgesaugt. Mittlerweile hat er hinten neue Reifen (breitere wären schöner, aber dazu bräuchte ich auch neue Felgen), ein neues Auspuffendrohr, einen neuen Außenspiegel, neue Schlüssel, eine neue Grundplatte und Kugelköpfe für das Gaspedal. Die Wellendichtung und die neuen Lager für den Lüfter sowie der Keilriemen liegen bereit, ebenso die Gasdruckfedern für das Ausstelldach. Was von Fendt nicht geliefert werden kann, da es Lieferprobleme wegen der Corona-Krise gibt, sind die Stehbolzen und Dichtungen für den Krümmer. Das Gleiche gilt auch für das neue Fendt-Emblem. Jetzt brauchen ich einen Termin mit Klaus und Reiner zum Austausch der Wellendichtung, der Lüfterkugellager und des Keilriemens. Langsam wird es.

Parallel dazu habe ich die Bolzen und Kugel für meine Transportkiste bekommen, die mir vor Jahren Gerhard verkauft hatte. Sie braucht jetzt nur noch einen neuen Anstrich. Warten wir auf Lust und besseres Wetter. Das kommt beides sicher bald.

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